Dienstag, 18. Dezember 2007

Eine kleine Geschichte aus meiner Kindheit

die für mich sehr wichtig ist, da ich schon früh erfahren hab, dass es da mehr geben muss

zwischen Himmel und Erde

Ich war so 5 Jahre alt, wir wohnten im 4.Stock und mein Vater hat mich immer gewarnt, mich ja nicht zu weit über die Balkonbrüstung zu beugen.
Alles was einem verboten wird, hat irgendwie immer auch einen Reiz...
Ich war allein zu Hause, auf dem Balkon und ich wollte mal ausprobieren....
Ich lehnte mich über die Brüstung und weiß noch wie ich an den Punkt kam, an dem ich das Gleichgewicht verlor und es mich nach unten zog.
Sah weit unten den grünen Rasen, den Spielplatz- kann mich an diesen Anblick noch genau erinnern.
Ich weiß noch, wie ich dachte, so jetzt fällst du da runter und bist tot.
Alles, an was ich mich dann noch erinnern kann ist, dass ich plötzlich einen festen Griff um die Fußknöchel spürte und dann weiß ich nur noch, wie ich verwundert rücklings auf dem Balkonboden lag und nach oben sah. Ich dachte zuerst das war mein Vater und wartete auf ein "Donnerwetter", aber da war niemand.
Diese Begebenheit hatte ich lange Zeit "vergessen".Ich weiß nur, dass ich im Sportunterricht mich nie die Rolle vorwärts übers Reck getraut hab. Ich hatte immer Angst vor diesem einem "Punkt"...- auch heute noch.


Ich weiß auch nicht, warum ich das euch erzähle.

Ihr habt nun 2 Möglichkeiten- 2 Möglichkeiten, die man immer hat.

Entweder ihr glaubt es oder ihr glaubt es nicht.
Entweder ihr haltet mich für total neben der Kappe oder ihr nehmt es mir ab.

Wenn es nicht stimmt, meinem kindlichen Hirn entsprungen ist, ok- dann bitte ablegen unter "kindliche Wahrnehmungsstörung"

Wenn aber doch, was dann?

Ich habs so erlebt.

Und ich finde es immer wieder beruhigend.

Wir sind eben nicht preisgegeben.
Mag es auch oft so wirken.

Und das muss ich mir auch immer selber wieder hinter die Ohren (von denen eins absteht) schreiben.



4 Kommentare:

rosa p. hat gesagt…

liebe vroni!

bist doch wieder hier. vielleicht besser so. bin auch wieder hier...
habe es mir schon gedacht, in den letzten tagen. war so ruhig um dich. also meinem gefühl nach.

ich nehme möglichkeit eins. ich glaube es dir.
denn ich glaube auch, dass du nicht die einzige bist, die so etwas erlebt hat.

aber da ist eben auch das andere: du fühlst dich behütet.
aber wie reagierst du, wenn tatsächlich mal was passiert. und damit meine ich nicht, was unangenehmes. sondern was schlimmes.
und wenn ich du sage, meine ich nicht nur dich persönlich.

hält der glaube alles aus?

oder ist es eben doch eine hoffnung jedes individuums, dass es persönlich wahrgenommen, beachtet, geschützt wird? heißt es nicht umsonst "vater"?

vielleicht sollte ich dir verraten, dass ich völlig ohne religion aufgewachsen bin, aber jetzt von berufs wegen sehr viel damit zu tun habe...
zufall??

alles liebe
rike

Unknown hat gesagt…

Ich weiß nicht, ob mein kleiner Glaube das aushält. Ich hoffe es. Ich weiß aber von vielen, dass sie es ausgehalten haben- nur damit. Das macht mir Mut.

Ich weiß von einer Frau, deren Kind mit 9 Monaten an SIDS starb. Sie ist gläubig. Sie meinte einmal "es ist schon so schwer zu ertragen, ohne Gott wäre es unerträglich"

In meinem persönlichen Leben gabs bisher noch nicht wirklich Schlimmes. Gut, 2 Fehlgeburten und dann noch meine Ängste.
Die sind manchmal ganz schlimm. Du hast das Gefühl, du schaust in ein dunkles Loch und es zieht dich runter. Kann kaum einer nachfühlen, der es nicht kennt.

Naja und dann das alles, wa es in meiner Ursprungsfamilie an wirklich Schlimmen gab

Wenn ich da nicht diesen Vater im Himmel hätte...

Wenn es nur Hoffnung wär, wär mir das zu wenig.
Ich bin ein sehr nüchterner Mensch. Geh allem auf den Grund. Kann mir nur das merken, das akzeptieren, was (für mich)logich, begründbar ist.

Ich hab schon viel persönliche Erlebnisse mit diesem Vater gehabt. Das kann mir keiner nehmen.

Hab auch schon immer viel über das Sterben, das danach, den Sinn des Lebens nachgedacht- schon als Kind.
Für mich ist es logisch, dass es da noch was geben muss. Eine höhere Macht. Aber eben eine, zu der man eine Beziehung aufbauen kann.
Frag nicht, was ich Gott schon alles vor den Latz geknallt hab...
Er hats nicht leicht mit mir. Bin wie die kleine unartige Schwester vom Petrus und hätte dem Soldaten in dem Garten mit Sicherheit so allerhand mit dem Schwert abgehaun...

Wenn ich wirklich an meinem Glauben Schiffbruch erleiden würde, dann nur an meinem. Aber dass es Gott gibt, ist für mich eine Tatsache.

Allerdings sagt schon Jesus, dass keiner für seinen Glauben garantieren kann- da werd ich das auch nicht können.

Ich bete einfach immer, dass ER mich nicht loslässt, was auch kommt. Und wenn er mich durchs Leben schleifen muss...

Aber ich bin in keinster Weise fromm- falls man das glauben mag. Das klingt so brav, unnüchtern.
Wer mich kennt, merkt es aufs erste gar nicht- leider.
Und manchmal ist es für mich so selbstverständlich, dass ich gar nicht drüber rede und es selbst sogar "vergesse".
Und damit das nicht geschieht, schreibe ich auch weiter hier.

LG Vroni

PS:... bestimmt kein Zufall.
Außerdem hat Gott Humor, sieht man schon daran, dass er den Dackel erschaffen hat *g* (Worte eines Pfarrers)

paulapü hat gesagt…

ich glaube dir, mit 5 bin ich von der 10. treppe in einen schacht gesprungen, leider kopfüber und bevor ich das gefühl hatte gegen die mauer zu klatschen ging es mir wie dir, als hätte mich jemand mit einem ruck zurückgezogen.
glg maiga

Manuela hat gesagt…

Hallo mal so unbekannterweise ;), habe ein wenig in deinen drei! (wow) blogs rumgeschaut. find ich gut das du die geschichte erzählt hast. glauben heißt nicht wissen - aber wer glaubt, der weiß es. und dann ahnt man es eben schon als kind, das da noch was sein muss, und sucht die antwort, und wenn sich der "chef" offenbart, dann weiß man es. das heißt noch lange nicht das dann alles super läuft und man jetzt auf jeden fall genau weiß, was zu tun ist. und wenn jemand stirbt, der einem dann ganz doll fehlt, ist man vielleicht auch sauer - weil es schwer ist, das der tod zum leben dazu gehört und man als mensch sich dieses bewusst machen kann. ich glaube auch, das man eine eigene persönliche beziehung zu ihm aufbauen kann,und das ist das wichtigste.man braucht keinen vermittler und keine von menschen diktierten regeln, nur ein bißchen anstand und bauchgefühl.grüße