Mittwoch, 9. April 2008

" Mein Gott sind sie ehrlich!"

Diese Worte bekam ich vor etwa 10 Jahren zu hören. Es klang nicht positiv. Nein, eher ironisch, abwertend, ungläubig. Ich weiß noch, dass mich das total irritierte. Ich wollte damals eine Tasche ( was sonst?) umtauschen , hatte keinen Kassenzettel mehr und erwähnte dann, dass sie reduziert war, als mir die Ladeninhaberin den vollen Preis erstatten wollte.


Daran musste ich jetzt wieder denken.
Jemand erzählte mir etwas über seine Familie, das ich gar nicht schlimm fand ( ich bin ja einiges gewöhnt :-P). Dann meinte dieser Jemand
"Das weißt jetzt nur du. Das hab ich noch nie jemandem erzählt."

Einerseits fühlte ich mich irgendwie geschmeichelt, auf der anderen Seite war ich genauso irritiert wie damals.

Natürlich trage ich nicht mein ganzes Leben zur Schau. Aber warum dürfen andere nicht wissen, dass auch ich zu Hause ab und zu unmöglich bin, dass auch ich mich mit meinem Mann streite, dass die Fetzen fliegen, dass ich auch ab und zu Schwierigkeiten mit meinen Kindern habe, dass auch ich oft Angst habe, traurig bin.

Warum wollen so viele immer eine heile Welt vorspielen?

Weil sie bei anderen nur eine heile Welt sehen?

Ich hasse Unehrlichkeit. Steuerhinterziehung, Versicherungsbetrug und was es da nicht alles gibt... so was KOTZT mich an. Manche lachen, weil ich in der 30- Zone tatsächlich versuche 30 zu fahren oder weil ich nicht lügen kann. Ich kanns schon deshalb nicht, weil ich dann rot werde :-P.

Ich wünsche mir, dass es Menschen gibt, die echt sind, authentisch sind. Die Fehler zugeben, sich entschuldigen können. Das fällt vielen, grad solchen in höheren Positionen so unendlich schwer... und ist dabei so leicht.
Aber solche Menschen bewundere ich! Ehrlich ;-).

Wir sind alle Menschen und machen Fehler. Nirgends gibt es die heile Welt. "Jeder hat sein Päckchen zu tragen" sagte schon meine Oma.

Und ich hab die Erfahrung gemacht, es lebt sich leichter, wenn man ehrlich ist.
Es ist so erleichternd, wenn man sich geben kann wie man ist, nichts vorspielen muss.
Aber bitte nicht falsch verstehen. Es gibt natürlich auch Situationen, in denen man besser den Mund hält oder es heißt nicht, dass man seine schlechte Laune überall heraushängen lässt oder jedem seine Probleme auf die Nase bindet.
Aber authentisch zu sein, das ist mein Ziel.

Und nun ganz ehrlich: Ich hab Hunger! :)

Ciao, ciao!






Dienstag, 18. Dezember 2007

Eine kleine Geschichte aus meiner Kindheit

die für mich sehr wichtig ist, da ich schon früh erfahren hab, dass es da mehr geben muss

zwischen Himmel und Erde

Ich war so 5 Jahre alt, wir wohnten im 4.Stock und mein Vater hat mich immer gewarnt, mich ja nicht zu weit über die Balkonbrüstung zu beugen.
Alles was einem verboten wird, hat irgendwie immer auch einen Reiz...
Ich war allein zu Hause, auf dem Balkon und ich wollte mal ausprobieren....
Ich lehnte mich über die Brüstung und weiß noch wie ich an den Punkt kam, an dem ich das Gleichgewicht verlor und es mich nach unten zog.
Sah weit unten den grünen Rasen, den Spielplatz- kann mich an diesen Anblick noch genau erinnern.
Ich weiß noch, wie ich dachte, so jetzt fällst du da runter und bist tot.
Alles, an was ich mich dann noch erinnern kann ist, dass ich plötzlich einen festen Griff um die Fußknöchel spürte und dann weiß ich nur noch, wie ich verwundert rücklings auf dem Balkonboden lag und nach oben sah. Ich dachte zuerst das war mein Vater und wartete auf ein "Donnerwetter", aber da war niemand.
Diese Begebenheit hatte ich lange Zeit "vergessen".Ich weiß nur, dass ich im Sportunterricht mich nie die Rolle vorwärts übers Reck getraut hab. Ich hatte immer Angst vor diesem einem "Punkt"...- auch heute noch.


Ich weiß auch nicht, warum ich das euch erzähle.

Ihr habt nun 2 Möglichkeiten- 2 Möglichkeiten, die man immer hat.

Entweder ihr glaubt es oder ihr glaubt es nicht.
Entweder ihr haltet mich für total neben der Kappe oder ihr nehmt es mir ab.

Wenn es nicht stimmt, meinem kindlichen Hirn entsprungen ist, ok- dann bitte ablegen unter "kindliche Wahrnehmungsstörung"

Wenn aber doch, was dann?

Ich habs so erlebt.

Und ich finde es immer wieder beruhigend.

Wir sind eben nicht preisgegeben.
Mag es auch oft so wirken.

Und das muss ich mir auch immer selber wieder hinter die Ohren (von denen eins absteht) schreiben.



Montag, 17. Dezember 2007

Tja...



nun bin ich also doch wieder hier gelandet.

Aber es gibt Dinge, die sind mir eben doch ein klein wenig zu persönlich.

Warum eigentlich?
Hab ich Angst, es aufzuschreiben? Müsst es eigentlich nicht jeder wissen?

Ja, ich bin feige.

Seit dem Tod der kleinen Enni denke ich wieder viel über das Leben und das Sterben nach.

Es geht alles so schnell.

Je älter ich werde, umso mehr scheint die Zeit zu rasen.

Ich merke, dass grad im Anblick des Todes Menschen Fragen stellen.
Gibt es ein Nachher?

Es ist also doch nicht so einfach...

Die Meinungen schwanken zwischen

Nein. Dann ist es aus- dickes Ausrufezeit.

Manche sagen: Ich würds gern glauben.

Manche hätten gern Beweise.

Wieder andere gehen davon aus, in den Himmel zu kommen. Sind ja so brav.

Tja was denn nun.
Leider kann uns keiner Bescheid geben.
Ist ja noch keiner zurückgekommen.

Ne.


Oder doch?

Doch ja, einer kam zurück.

Nämlich Jesus.
Der, weshalb die Welt Weihnachten feiert- you know?

Weiß die Welt das überhaupt? Das von dem Retter?


Dem Retter in allen Lebenslagen, dem Retter über den Tod hinaus?

Ich kann nur sagen, ich könnte ohne das nicht leben.
Ich mit meinen Ängste, Depressionen, Zwängen hätt mir schon längst die Kugel gegeben.


Naja, jeder hat so seins.
Sagen die einen.
Ich komm allein klar.
Sagen die anderen.

Ich nicht.

Und das macht mir nichts. Ich kann nicht alles allein. Bin froh, dass es da jemanden gibt, der mich liebt wie ich bin, der mir hilft in ausweglosen Situationen, zu dem ich immer kommen kann.

Nicht nur mit meiner Angst. Mit allem.

Jesus gabs auch schon vor meinen Problemen in meinem Leben.

Manche meinen ja, es wär so eine Notlösung- im wahrsten Sinn des Wortes.

Bei mir nicht.

Natürlich lauf ich eher zu ihm hin, wenns mir dreckig geht. Ist ja menschlich.
Aber nicht schön.
Ich hab auch gern Freunde, die kommen, weil sie mit mir zusammensein möchten und nicht nur wenn sie Probleme haben.

Und das Beste ist: Das Ganze ist eben nicht einseitig.

Es kommt was zurück. Ich bekomme Antworten.

Nicht nur ein Halt, den ich mir suche. Ich werde gehalten. Das ist was ganz anderes.

Ich kann nichts glauben, was ich nicht auch erlebe.

Ich brauche Beweise.

Glauben heißt nicht wissen???

Nein!

Glauben heißt erfahren.

Erfahren, dass es wirklich stimmt.

Und da bin ich nicht die einzige, die das erlebt.
Gott sei Dank!

Es tut mir nur so leid, dass viele Menschen es so wenig ernst nehmen. Wenn sie dann dem Tod ins Auge blicken, dann stellen sie Fragen.

Man kann aber schon vorher eine Antwort bekommen. Man muss es nur wagen.

Dann hat man immer noch Angst.
Angst vor Krankheit, Tod, Sterben... Aber man weiß auch, dass man letztlich aufgefangen wird.
Dass es Hoffnung gibt.

Und darum ist mir Weihnachten so wichtig.

Christ, der Retter ist da.





Montag, 26. November 2007

Keine Sorge :-)

Ich hoffe, ich hab gestern niemanden erschreckt...
Es musste einfach raus, vieles sehe ich inzwischen wieder anders, aber das post jetzt wieder zu editieren wäre unehrlich.

Ja, mein Vater hatte schwerste endogene Depressionen und nahm sich am Schluss das Leben- er konnte nicht mehr... Das ist jetzt fast 8 Jahre her.

Ich merke, dass ich sehr viel ( aber auch nicht alles) von ihm habe, auch diesen Hang zum Grübeln, Schwarzsehen

ABER

mein Leben verläuft ganz anders, besser, geordneter, geborgener...

Deswegen hab ich auch nicht so viel Angst um mich.

Es ist nur eher so, dass ich merke, dass ich aufpassen muss. Und ich weiß aber auch, was ich ändern kann, damit es mir wieder besser geht. Ich will einfach nicht in dieses Fahrwasser geraten- der Hang zu Depressionen ist nun mal leider in gewisser Weise auch veranlagt...

Irgendwie hab ich rückblickend gemerkt, es ist fast jedes Jahr um die gleiche Zeit- Novemberblues???

Und es wäre auch unehrlich, wenn ihr nicht die andere Seite von Maxilotta kennen würdet.
Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt- kreidebleich vor Schreck, knallrot vor Wut- Bauchschmerzen vor Lachen, Bauchschmerzen vor Angst ...

Sehr viele menschliche Eigenschaften auf einen Haufen...

Und dann jede immer zu 100% und schön abwechselnd.

Hatte ich gestern noch einen halben Nervenzusammenbruch wegen einer vergammelten Leberwurst im Kühlschrank
( da gibts so Tage im Monat- ich könnt euch Stories erzählen *nein isch 'abe gar kein containnance*)
reg ich mich morgen nicht mal auf, wenn mir ein Kind das Bad unter Wasser setzt (ommmmmmm).

Einfach bin ich wirklich nicht...

***

Dachte ich doch tatsächlich, hier schaut eh kein Mensch vorbei...

Tja, falsch gedacht ;-)

Und nochmal, ich hoffe, ihr seid jetzt nicht "enttäuscht", erschrocken, verunsichert oder was auch immer.

Im Grunde bin ich ganz normal... also fast... denk ich... so wie jeder andere halt auch ;-)

Ganz liebe Grüße!!!!!

Sonntag, 25. November 2007

Gedankensortierung

Rike hat mich gefragt, warum ich noch diesen Blog habe.

Weiß auch nicht. Entstand aus ner Laune heraus, weil mir der, den ich damals fürs Nähen hatte zu "kindlich" und pinkrosalastig war.

Außerdem hab ich hier ein bisschen das Gefühl, Selbstgespräche zu führen.

Will ich allein sein, geh ich hierher. Wie ein Spaziergang im Schnee. Ruhe, Stille, keiner da ;-)

Warum ich Gedanken sortier?

Weiß nicht. Fühl mich in letzter Zeit so "seltsam".

Ob diese grauenvolle Krankheit "Depressionen", die meinem Vater das Leben genommen hat langsam versucht auch von mir Besitz zu ergreifen?

Man denkt es kaum, aber im Moment ist eher die Traurigkeit meine stiller, klebriger Begleiter.

Die Momente, in denen ich vor Freude übersprudel werden immer seltener.

Gut, meinen Humor hab ich noch nicht verloren, Lachen kann ich immer noch - konnte mein Vater auch fast bis zum Schluss..
Grundsätzlich bin ich aber eher "mies drauf"

Wenn ich es abstellen könnte wäre schön.

Antidepressiva helfen nicht viel- hatte ich schon- letztes Jahr. Da wars ganz schlimm.
Es wurde ein bisschen besser, aber irgendwie hat mein Körper sich mit dieser traurigen Grundstimmung vertraut gemacht.

Es ist nicht immer so. Aber immer öfter *schiefgrins*

Ich ertrage kein Chaos. Ich möchte Räume, in denen mein Auge gerne ruht. Brauche schöne Dinge, die mich umgeben.

Unser Haus ist alt. Abgewohnt. Manchmal ertrage ich es nicht mehr.

Wir wollen es ja ändern. Aber ich muss warten. Das kann ich nicht.

Jetzt wo ich ein Ende, bzw einen Anfang sehe, kann ich noch weniger warten, sehe noch mehr Unzulänglichkeiten.
Die schlagen mir aufs Gemüt.

Mein Herz sagt : "Freu dich, du hast 7 gesunde Kinder, einen tollen Mann, ein eigenes ( wenn auch altes) Haus"- mein blödes Hirn sagt " Kann nicht"

Jammern auf höchstem Niveau nennt man das. Und das zu wissen macht mich noch mehr fertig.

Gestern ging gar nix mehr. Hab nur noch resigniert, bin um 19.00 ins Bett! Und hab geschlafen!!!!

Fühl mich, als ob ich die Tage vor den Tagen wochenlang hätte...

Heut früh erneut "kleines" Weinerchen. U.hat mich in den Arm genommen. Danke!
Ich zieh mich nämlich sonst gern zurück und will nur noch meine Ruhe.

Wir packen das. Schritt für Schritt.

Ich weiß, dass äußerliche Veränderungen auch mein Innerstes ändern. Die Ruhe und Harmonie eines Raumes überträgt sich auf mich. Schöne Dinge helfen mir, mich wohl zu fühlen. Schöne Dinge selbst herzustellen ist ja auch eine gute Therapie.


Wir fangen mit dem Keller an. Das ist der schlimmste Ort. Da müssen wir auch nicht erst Fenster einbauen lassen. Vielleicht befreie ich mit dem Gerümpel aus dem Keller auch eine wenig meine Seele vom Ballast. Wegwerftherapie...

Nun gehts mir besser. Es tut sich was. Endlich tut sich was.

Das macht mir Mut und ich merke wie ein kleines Stück Freude in mir hochkriecht.
Bleib bloß da!!!!!!

Dienstag, 13. November 2007

Simplify my life

...ja das werd ich wohl mal wieder tun müssen.
Lebe immer auf der Überholspur. Immer schnell. Immer viel. Pack zu viel in meinen Tag. Fühl mich dann ausgelaugt, müde, überreizt.
Arbeit puscht mich auf...

Die letzten Tag nur mies drauf. Konnte ich nicht mehr auf PMS schieben. Muss mich endlich mal bremsen, sonst überschlag ich mich und lande am nächsten Baum.
Muss mehr Ruhe in mein Leben bringen.

Dazu hilft mir auch dieses Buch, das ich mir immer wieder mal hernehme. Heut bin ich erschrocken.



DAS trifft ALLES auf mich zu! Naja bis auf den letzten Punkt vielleicht. Das Gefühl würd ich ja lieben, aber ich kann nicht mit Geld umgehen- was ich hab muss unter die Leute... (daran arbeite ich aber auch)


Kein Wunder, dass ich ständig mies drauf bin, die alten Ängste sich wieder einschleichen in mein Leben und die Freude allmählich davon aufgefressen wird.
Bald kommt die Adventszeit.
Die will ich genießen!

Heut fang ich (mal wieder) an, mein Leben zu entschleunigen.

Nur noch Schritttempo, auch wenn es schwer fällt.

Bringt auch mehr.

Beispiel: Andere streichen ein Zimmer. Ich streich das ganze Haus. Darunter leidet am Schluss auch die Qualität und ich bin megaunzufrieden.
Schneide 5 Sachen zu, habe dann beim dritten schon keine Lust mehr... beim Nähen merk ich es dann und macht mich auch nicht gerade glücklich.
Stricken ist dagegen Therapie. Das kann man immer nur in einem bestimmten Rhythmus.
Fazit: Ich werde weniger an der NähMa produzieren, auch wenns schwerfällt. Lieber Klasse statts Masse- da kann ich einiges von euch Bloggerinnen lernen.

Und mehr Stille. Nicht ständig hopp hopp. Einfach mal dasitzen und nix denken.

Hoffen wir mal, dass es klappt.

Samstag, 27. Oktober 2007

Dieses Kribbeln im Bauch...

.... das hab ich immer noch ab und zu.
Auch nach 20 Jahren Ehe! Ja, das gibts. Macht doch Mut oder?

Muss allerdings zugeben, dass ich meinen Mann auch sehr gern oft zum Mond schießen würde.
Als er letztens vergessen hatte, das Wasser für die Dusche aufzuheizen und ich früh um 6.00 lauwarm, bzw kalt duschen musste, da wäre ich sogar zum Gattenmord fähig gewesen.
Man merkt halt doch die italienischen Vorfahren durch *g*- auch wenn sie schon länger zurückliegen...

Mein Mann meint immer " Mit dir wirds echt nicht langweilig!"
Ist doch auch ein schönes Kompliment, oder nicht?

Obs da ein Geheimnis gibt? Ich weiß es nicht.

An meinen Kochkünsten kanns definitiv NICHT liegen.

Wir streiten oft, dass die Fetzen fliegen...
Aber dann vertragen wir uns auch wieder - mindestens genauso leidenschaftlich ...
( Wer rechnen kann, ist nun klar im Vorteil... sieben heftige Auseinandersetzungen MUSS es gegeben haben*g*)

Wir haben auch keine gemeinsamen Hobbys. Mein Mann war leidenschaftlicher Basketballspieler ( hat sogar schon mal gegen Dirk Nowitzki gespielt! Jaha!),
jetzt ist er Trainer und ich kapier heut noch nicht, was ein Foul ist...

Am Nähen und Stricken findet er wiederum nix .
Ich liebe Ordnung, er verbreitet Chaos
Ich bin der Perfektionist, er ist der Lebenskünstler
Er ist groß, ich eher klein :-)
Er hält das Geld zusammen, ich gebs aus
...


Was ist es dann?

Hmmmmmmmmmmm...

Wenn ichs herausgefunden habe, sag ichs euch!

Warum ich das heute aufgeschrieben habe?
Falls ich mal wieder unter der kalten Dusche stehe....